100 Minuten Online Videonutzung pro Tag im Jahr 2021

2019-09-16

2021 werden User durchschnittlich 100 Minuten täglich damit verbringen Online-Videos anzusehen. Dies entspricht einer Gesamtlänge von 25 Tagen am Stück. Im Vergleich dazu sind es dieses Jahr nur 84 Minuten, so Zeniths Online Video Forecasts 2019-Report*, der heute in London veröffentlicht wurde.

Die Verweildauer bei Online-Videos ist zwischen 2013 und 2018 weltweit mit einer jährlichen Durchschnittsrate von 32 Prozent rapide gestiegen. Dies ist ein Resultat von verbesserter Qualität und neuen Größen von Displays bei mobilen Endgeräten, sowie schnelleren mobilen Datenverbindungen und steigende Verbreitung internetfähiger Fernsehgeräte.

China und Schweden verzeichnen die stärkste Online-Videonutzung. Hier verbringt eine durchschnittliche Person bereits jetzt 103 Minuten am Tag damit. Dies sind die einzigen Länder, die bereits die Schwelle von 100 Minuten überschritten haben. Bis  2021 wird erwartet, dass Indien, Kanada, Mexiko, das Vereinigte Königreich und die USA ebenfalls dazu gehören werden.

„Die Nutzung von Online-Videos nimmt rapide zu und die Menschen verbringen im Durchschnitt heute schon halb so viel Zeit damit wie mit konventionellem Fernsehen“, erläutert Jonathan Barnard, Head of Forecasting bei Zenith. „Diese schnell wachsende Nutzung regt die Nachfrage durch Werbetreibende an. Online-Video ist deshalb der am schnellsten wachsende digitale Werbekanal.“

Online-Video wird 2021 einem Drittel des TV-Werbemarktes entsprechen.

Zenith prognostiziert, dass die Werbeausgaben für Online-Video von 45 Milliarden USD in diesem Jahr auf 61 Milliarden USD bis 2021 steigen werden, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 18 Prozent pro Jahr entspricht. Zum Vergleich: Die Internetwerbung als Ganzes wächst nur um 10 Prozent. Die Fernsehwerbung wird im gleichen Zeitraum von 183 auf 180 Mrd. USD sinken, da die Quoten in wichtigen Märkten weiter zurückgehen. Damit wird Online-Video im Jahr 2021 ein Drittel des gesamten TV-Marktes ausmachen.

„Der Konsum von Online-Videos ist rasant angestiegen und User verbringen immer mehr und mehr Zeit mit dem Betrachten von audiovisuellem Content. Dies lässt die Möglichkeiten für Werbetreibende expandieren, um Verbraucher mit wirkungsvollem Brand-Building zu erreichen“, kommentiert Matt James, Global Brand President bei Zenith. „Die immer höhere Verbreitung von internetfähigen Fernsehgeräten wird in den kommenden Jahren einen großen Beitrag zum Wachstum dieses Formats leisten und TV-Werbung wieder in den Vordergrund stellen.“

Von In-Stream zu Out-Stream-Video Ads – und darüber hinaus

‚Video inventory‘ ist sehr gefragt. Um dem Bedarf gerecht zu werden, haben die Publisher In-Stream Ads – die vor, während oder nach dem Video-Content erscheinen – mit Out-Stream Ads ergänzt. Hierbei handelt es sich um Video Ads, die neben anderen Inhalten erscheinen, beispielsweise neben Videos, Texten, Bildern oder Social Media-Posts. Out-Stream Ads sind inzwischen weit verbreitet und machen in einigen Märkten den grössten Teil der Videowerbung aus: 2019 gingen im Vereinigten Königreich 57 Prozent der Video-Werbeinvestitionen in Out-Stream Ads. Diese Verteilung könnte sich jedoch bald wieder in Richtung In-Stream verlagern, da soziale Plattformen wie z.B. Snapchat in mobile TV-Produkte investieren.

Marken müssen klar entscheiden, wie sie In-Stream und Out-Stream Ads einsetzen wollen. In-Stream Ads erreichen Verbraucher, die aktiv nach Videos suchen und sich auf deren Inhalt konzentrieren. Die Qualität des Videos, in das ein In-Stream Ad eingebettet wird, ist entscheidend dafür, wie der Nutzer diese Werbung wahrnimmt und wie er auf sie reagiert. Marken müssen daher darauf achten, dass ihre In-Stream-Ads in Umfeldern erscheinen, die zu ihren Markenwerten passen.

Out-Stream Ads erreichen Konsumenten, die in erster Linie an den Inhalten interessiert sind, neben denen die Ads stehen und die schnell und einfach durchgescrollt werden können. Diese Ads werden häufig bei ausgeschaltetem Sound angezeigt. Out-Stream Ads müssen einfach verständlich und schnell sein, vor allem jedoch durch Relevanz einen Mehrwert schaffen, für Publikum und Kampagnenziel. Outstream-Ads lassen sich nur schwer mit herkömmlichen Viewability-Kriterien bewerten; hier schneiden sie meistens eher schlecht ab. Stattdessen sollten sie anhand von Business-KPIs wie inkrementelle Marken- oder Umsatzeffekten bewertet werden.

Über den In-Stream- und Out-Stream-Bereich hinaus machen soziale Plattformen wie Facebook und Snapchat Augmented Reality (AR) durch ihre AR-Video-Ads sowohl für Konsumenten als auch für Marken zugänglich.

„Von der Möglichkeit, Kleidung und Accessoires anzuprobieren, bis hin zu immersiven Filtern für Spiele und Filme – AR-Videos haben die Macht, die Consumer Journey abzukürzen und Produkte mit ein paar Fingerbewegungen in die Hände der Konsumenten zu legen“, erläutert James. „Marken sollten den Early-Mover-Vorteil nutzen und mittels AR die Lücke zwischen In-Store- und Online-Shopping-Erfahrung schließen.“

* Dies ist die fünfte Ausgabe von Zeniths jährlichem Online Video Forecasts Report. Dieser enthält Daten aus der Vergangenheit und Prognosen zum Online-Videokonsum, zu Werbung sowie Kommentare zur Entwicklung einzelner Märkte durch lokale Experten. Die diesjährige Ausgabe umfasst 51 Schlüsselmärkte. Unter Online-Video versteht man alle Videoinhalte, die über eine Internetverbindung betrachtet werden, einschließlich sendereigener Plattformen wie Hulu, Abo-Dienste wie Netflix, Video-Sharing-Sites wie YouTube und Videos, die auf Social Media gesehen werden.